Die Slavenburg bei Tribsees
Fährt man von Tribsees nach Grimmen, erblickt man vor dem Oberschlag, im Norden der Straße, einige mit Strauchwerk und Bäumen bestandene Hügel. Sie sind die Überreste der slawischen Burganlage oder der alten Burg. 1285 in der Bestätigungsurkunde, in der der rügische Fürst Wizlaw II. der Stadt Tribsees das Stadtrecht bestätigte, wird sie als „alte Burg“ bezeichnet. Ihre frühere beherrschende Bedeutung hatte die Burg schon damals verloren. In der Zwischenzeit war eine neue Burg entstanden, die später als Schloß bezeichnet wurde. Neben ihr entstand die Stadt Tribsees. Zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert besiedelten die Slawen unseren Raum. In Stammverbänden vereinigt, nahmen sie das Gebiet des heutigen Mecklenburg bis zur Elbe in ihren Besitz.
Die St. Thomas Kirche
Die, das Stadtbild prägende. Dreischiffige frühgotische Backsteinhallekirche mit Kreuzrippengewölben und spätgotischer Sakristei mit Netzgewölben wurde etwa 1320 erbaut. Erst im Jahr 1690 wurde der quadratische Westturm errichtet. Mit dem Stadtbrand 1702 wurden fast alle Häuser und die Kirche vernichtet, nur der Mühlenaltar aus dem Jahr 1425 wurde gerettet. Hergestellt in einer Rostocker Werkstatt, ist erheute ein Musterstück mittelalterlicher Schnitz- und Malkunst. In den Jahren 1996/97 restauriert, füllt er mir seiner ganzen Pracht den Chorraum der Kirche aus. Dargestellt wird das Abendmahl durch das Motiv der Wassermühle, welches durch Bilder der Passion Christi gerahmt wird. Zum kulturhistorischen Bestand zählen weiterhin das Lübecker Kanzelstück (1577), eine barocke Kreuzigungsgruppe (1710) sowie ein Altarbild „Christus und Thomas“ (1869). Weiterhin bemerkenswerte Ausstattungsstücke sind die Buchholzorgel von 1831 und die um 1485 gegossene Glocke der Kirche
Karl Worm
geboren in Barth, Langestraße 26, am 10.08.1911. Sowohl sein Vater, als auch sein Großvater, übten das Drechslerhandwerk aus, und der Tradition getreu, lernte auch er den Beruf eines Drechslers. 1934 trat er dem Reichsarbeitsdienst bei und konnte so dem unmittelbaren Dienst an der Front entgehen. In dieser Zeit gehörte er auch zu den Jugendlichen, die während ihres Arbeitsdienstes u. a. an der Trockenlegung des Richtenberger Sees beteiligt waren. 1939 heiratete er die Kinderpflegerin Gertrude Voß. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, Tochter Angret und Sohn Klaus. Im Jahre 1951 beendete er ein Pädagogikstudium in Berlin und zog mit seiner Familie in die vorpommersche Kleinstadt Tribsees, wo er bis zu seiner Pension 1981 als Berufsschullehrer tätig war. Am 09. August 1996 wird während eines Festaktes im Rathaussaal Herr Karl Worm zum Ehrenbürger der Stadt Tribsees ernannt.
Heinrich Bandlow
Das kleine Tribsees ist Geburtsort eines der bedeutendsten Erzähler der niederdeutschen Sprache, denn am 14. April 1855 wurde Heinrich Bandlow hier geboren. Seine Vorfahren – so erzählt er uns selber – sind aus dem mecklenburgischen Friedland nach Vorpommern zugewandert. Christian Bandlow, der Vater war Tischlermeister in Tribsees, die Mutter, Wilhelmine König, stammte aus Sülze. Heinrich Bandlow war der dritte unter vier Söhnen. In der Geborgenheit des Elternhauses heranwachsend, besuchte er bis zum 17. Lebensjahr die gehobene Stadtschule seiner Heimatstadt Tribsees. So kam er, umfassend vorgebildet, 1872 auf das Franzburger Lehrerseminar. Er wurde gerne Lehrer und hat seinen ihm anvertrauten Schulkindern Wissen und Bildung vermittelt. Seine erste Lehrerstelle erhielt er 1875 in Richtenberg. Zwei Jahre später kam er als Lehrer nach Tribsees, hier konnte er drei Jahrzehnte tätig sein. In Richtenberg fand er „Lising“ die Müllerstochter, die Frau seines Lebens, mit der er 1879 den Bund fürs Leben schloss.
Spätromantische Malerei an der Ostsee
„Ob Du zum Strande des Meeres uns führst, wo silbernen Scheines fern auf dem Dunkel der Flut zittern die Lichter des Mondes, ob Du uns läßest im Waldgrund ruhen, wo goldenes Strahlen gleiten durch Grün, wir gehen gern o Meister, mit Dir „ (Worte des Schriftstellers und lyrischen Dichters Johannes Trojan, Berlin 1888) Carl Christoph Ludwig Douzette (von Kind an Louis genannt) wurde am 25.09.1834 in Tribsees, Knochenhauerstraße 6 als 6. Kind des Malermeisters Wilhelm Douzette und dessen Ehefrau Marie geboren. Am 09.10.1834 fand die Taufe in der Sankt Thomaskirche zu Tribsees statt. Ostern 1840 wird Louis in Tribsees eingeschult, im gleichen Jahr siedelt die Familie nach Franzburg um, 1852 nach Barth. Singen und Zeichnen sind seine Lieblingsfächer. Nach dem Schulabschluss wird er bei seinem Vater als Stubenmaler ausgebildet. 1856 geht Louis Douzette nach Berlin, arbeitet als Malergeselle und bildet sich an Abend- und Sonntagsschulen weiter. Seinen Traum, Maler zu werden, verwirklicht er, indem er Schüler des Berliner Malers Hermann Eschke wird.
Seite 1 von 2