Das Jugendalter gilt als eine Lebensphase, in der die Entwicklung und der Erwerb von Handlungskompetenzen, die Herausbildung von Identität und die Befähigung zur Teilhabe am sozialen, beruflichen und kulturellen Leben im Mittelpunkt stehen. In dieser Zeit werden die Kinder und Jugendlichen durch die Jugendsozialarbeit begleitet.
Jugendliche im ländlichen Raum fühlen sich beim Zugang zu Freizeitmöglichkeiten gegenüber dem städtischen Raum deutlich benachteiligt. Die Jugendlichen finden nur sehr eingeschränkt Zugang zu Vereinen zur Freizeitbetätigung. Gerade kulturelle, sportliche und musische Angebote sind für viele Jugendliche im ländlichen Bereich kaum erreichbar. Zugleich richten sich die verbleibenden Einrichtungen verstärkt an die Bedürfnisse der alternden Gesellschaft. Da sozialbenachteiligte Kinder und Jugendliche die gewünschten Freizeitangebote nicht erreichen, haben diese oftmals eine ablehnende Haltung gegenüber finanziell besser gestellten Jugendlichen aber auch ihrem Umfeld oder Asylsuchenden. Hier soll der Jugendclub, als Teil der Jugendsozialarbeit vor Ort, Raum schaffen für freiwillige Begegnung. Dabei werden wichtige Gelegenheitsstrukturen, im Sinne von Lern-, Erfahrungs- und Experimentierräumen bereitgehalten, in denen sich junge Menschen austauschen können. Kinder und Jugendlichen erfahren bedingungslose Wertschätzung, unabhängig von ihrem sozialen Status, ihren religiösen Einstellungen oder ihrem kulturellen Hintergrund. So sollen Kindern und Jugendlichen im Jugendclub Alternativen aufgezeigt werden, durch welche Unsicherheit und die Perspektivlosigkeit den Jugendlichen nicht die Motivation und Leistungsbereitschaft nehmen sollen. Es besteht dringender Handlungsbedarf bei der Unterstützung von benachteiligten Jugendlichen. Mit Hilfe kreativer, sportlicher, erlebnispädagogischer und handwerklicher Angebote sollen die Stärken, Fähigkeiten und Interessen der benachteiligten Jugendlichen besonders gefördert werden.
Es wird durch inhaltliche Programme (Sprachförderung, Stadtfeste, soziale Begegnungen) eine zusammenwachsende Gemeinschaft, ehrenamtliche Mitarbeit und Integration gefördert.
Neben der Familie prägt die Schule das Leben von Kindern und Jugendlichen entscheidend. Sie bestimmt den Tagesablauf, beeinflusst die Entwicklung kognitiver und verbaler Fähigkeiten. Die Schule ist ein elementarer Teil der Entwicklung. Jugendsozialarbeit mit einem Bezug zum Übergang Schule-Ausbildung-Beruf dient der Gewährung gezielter sozialpädagogischer Hilfen, die dazu beitragen soziale Benachteiligungen auszugleichen und individuelle Beeinträchtigungen zu überwinden. Die sozial benachteiligten Jugendlichen zu fördern und diesen bei den Hausaufgaben bestmöglich unter die Arme zu greifen ist wichtiger Bestandteil. Durch eine gezielte Angebotsvielfalt im Beratungs- und Begleitungsbereiche der Kinder und Jugendlichen verbessern sie ihre schulischen Leistungen und damit ihre beruflichen Perspektiven.
Mit einem offenen Zugang zum Jugendclub wird auch ermöglicht, dass Kinder und Jugendliche aus den angrenzenden Gemeinden den Jugendclub besuchen können und damit den gewachsenen Beziehungsstrukturen (Freundschaftsbildung, Cliquen- und Vereinszugehörigkeit) Rechnung getragen wird.
Bei Freizeiten und Ferienspiele in offener Jugendarbeit bieten wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, auf der Grundlage freier Entscheidungen eine längere Zeit in einer Gruppe zu verbringen, soziale Erfahrungen zu vertiefen und durch gemeinsame Erlebnisse interkulturelle Kompetenz und Bildung zu erwerben. Selbstverständlich ist es uns hierbei wichtig, dass die Heranwachsenden altersgemäß an der Planung, Gestaltung und Durchführung der Fahrten oder Ferienspiele beteiligt sind. Die sozialen Benachteiligungen und individuelle Beeinträchtigungen bei Jugendlichen sollen beseitigt werden.
Durch attraktive Workshop-Angebote und beziehungsfördernde Freizeitaktivitäten wird der Alltag für Kinder und Jugendliche bunter und fröhlicher.

 

Aufgaben sind:

  • kompetenter Ansprechpartner in Kinder- und Jugendfragen u.a. auch Schlichterberatung und Konfliktbearbeitung
  • Beratung von Kindern und Jugendlichen bei individuellen oder sozialen Problemlagen als einzelfallbezogene Hilfe; Vermittlung weiterführender Hilfen,
  • Beratungsangebote für Erziehungsberechtigte
  • einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum und damit der Lebens- und Sozialisationsbedingungen leisten
  • Interessen von Jungen und Mädchen mit pädagogischen Zielen verbinden
  • Stärken und Initiative fördern – Erhöhung der Berufswahlkompetenz
Orientierungs- und Beratungsangebote beim Übergang Schule und Beruf,
             z.B. Bewerbungs- und Vermittlungshilfen, Mitwirkung z.B. bei der Berufs-
             frühorientierung und Praktika, Kooperation zu regionalen Betrieben
  • Soziale Gruppenarbeit und Integrationsarbeit mit Schüler/Innen nichtdeutscher
            Herkunftssprache (Migranten/Innen)

 

Zielstellungen:

  • Benachteiligungen mindern (Kompensation),
  • Fehlentwicklungen entgegenwirken (Prävention).
  • Unterstützung junger Menschen, deren Integration in den Arbeitsmarkt oder in die
berufliche Bildung insbesondere durch Schul- bzw. Ausbildungsabbruch, fehlende
Berufsreife, gestörtes Sozialverhalten, durch individuelle Beeinträchtigungen oder
ausgrenzende Verhaltensweisen gefährdet ist
  • gibt Impulse zur Lebensgestaltung Praktikumsbegleitung, Lehrstellensuche, soziale und berufliche Lebenswegplanung
  • vermittelt alltagsnah die Werte einer demokratischen Gesellschaft und bietet Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit diesen
  • entwickelt und fördert Eigenverantwortung und gesellschaftliche Mitverantwortung - ermöglicht und fördert aktive Beteiligung
  • mischt sich im Interesse von Kindern und Jugendlichen in die Gestaltung der Gesellschaft ein
  • vermittelt als eigenständige Bildungsinstanz soziale und kulturelle Schlüsselqualifikationen.
  • als niederschwelliges Angebot ist bedürfnisorientiert und wirkt kompensatorisch.
  • berücksichtigt die unterschiedlichen Interessen und Lebenslagen von Jungen und Mädchen und arbeitet geschlechterdifferenziert

 

Zielgruppen:

sozial benachteiligte oder individuell beeinträchtigte junge Menschen,
  • deren Übergang von Schule in Ausbildung bzw. Studium in der Schule nicht sichergestellt oder deren Berufswahlkompetenz nicht ausreichend ist,
  • deren schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt
            und ihre soziale Integration gefährdet ist,
  • mit Migrationshintergrund.

 

Umsetzung:

Der Jugendclub Tribsees ist werktags von 14:00 – 19:00 Uhr für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahre geöffnet. Folgende Programme finden statt:
Zusammenarbeit mit der Schule vor Ort und Vernetzung mit
   anderen Jugendhilfeeinrichtungen
Kostenfreie Workshops: Sport & Spiel, Tanz, Theater, Basteln, Werken, Backen, uvm.
Kreative Ferienspiele und Freizeiten: Ermöglichen Kindern sinnvoll gestaltete Ferien,
in denen Sie Freunde finden, neue Orte entdecken und spannende Abenteuer erleben.
MENSCH-Mentoring für Schüler: Vorbereitung auf das Berufsleben durch 1:1 Mentoring,
Praktika, Workshops und Bildungscamps (in Kooperation mit Schulen).

  

EVALUATION & NACHHALTIGKEIT:

Die interne Evaluation wird durch die Stadt Tribsees umgesetzt. Es wird täglich dokumentiert, wie viele Kinder und Jugendliche den Jugendclub besuchen. Oft ist es ein Weg der vielen kleinen Schritte, den wir über einige Jahre mit den Kindern gehen. In unseren Schulprojekten findet ein regelmäßiger Austausch mit der Schulsozialarbeit über die Entwicklung der Schüler statt. Auf Grundlage der Ergebnisse werden die Projektschwerpunkte und Angebote stetig angepasst und weiterentwickelt. Zu den Kernwerten gehören Wertschätzung, Teamwork und Verlässlichkeit.