Die Entstehung des Trebeltalmoores

Während der letzten Eiszeit, der Weichselkaltzeit vor etwa 10.000 Jahren, waren die Ostsee und der Großteil von Mecklenburg-Vorpommern von meterhohen Gletschern bedeckt. Beim Rückzug und Schmelzen des Eises bildeten sich Schmelzwasserströme, die das vom Eis befreite Land durchzogen. Mächtige Schmelzwasserrinnen entstanden, die wesentlich die Lage der heutigen Flusstäler vorprägten. Auf dieser Weise ist nicht nur das Trebeltal entstanden, sondern beispielsweise auch die Täler der Recknitz und der Peene. Nachdem das Schmelzwasser aus den Tälern abgeflossen war, blieben hier flache Seen stehen. Diese Flachseen verlandeten im Laufe der Zeit. Die unterste Schicht des Flußtalmoores entstand, ein so genanntes Verlandungsmoor. Am oberen Rand der Täler trat flaches Grundwasser aus dem Boden und überrieselte die Hänge. Es durchströmte auch das Verlandungsmoor am Grund des Tales und versorgte es weiterhin mit Wasser. Das überschüssige Wasser sammelte sich in der Mitte des Tals und floss als Fluss ab. In unserem Bereich waren es die Recknitz und die Trebel. Nur gut an die nassen Bedingungen angepasste Pflanzen konnten im Tal gedeihen. Vorwiegend waren es Moose und Seggen. Kurzhalmige Seggenrieder prägten das Bild. Dazwischen wuchsen Blütenpflanzen, unter anderen auch Orchideen wie das Steifblättrige Knabenkraut oder die Sumpfwurz. Die Reste abgestorbener Pflanzen wurden wegen des fehlenden Sauerstoffs nicht vollständig zersetzt. Sie blieben liegen und bildeten Torf. Über dem Verlandungsmoor wuchs eine zweite Moorschicht. Man spricht hier von einem Durchströmungsmoor, da Grundwasser oberflächennah den Moorköper durchströmt. Über die Jahrtausende entstand eine mächtige Torfdecke. Der an die Trebel angrenzende Bereich wurde bei Hochwasser von nährstoffreichem Flusswasser überflutet. In diesem so genanten Überflutungsmoor wuchsen Großseggen und auch das Schilf nahm bedeutende Flächen ein. Tribseeser Anzeiger, 1997 Bekanntmachung. Zum Vorhaben „Flußtalmoorrenaturierung Mittlere Trebel“ Polder Landsdorf/ Wiesen am Grenztalmoor. Das Land Mecklenburg- Vorpommern, vertreten durch das staatliche Amt für Umwelt und Natur Stralsund, beabsichtigt, im Bereich des Polder Landsdorf und der Wiesen am Grenztalmoor, einschließlich des Grenztalmoores, das Binnenentwässerungssystem neu zu ordnen sowie das bestehende Schöpfwerk Landsdorf rückzubauen. Das Vorhaben dient der ökologischen Aufwertung des Trebeltalmoores einschließlich des Grenztalmoores sowie der Verbesserung der Gewässergüte des Wasserhaushaltes.

 

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